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Equity Release

Corinna Bensing
Corinna Bensing

Content Managerin / Redakteurin

Veröffentlicht am
Aktualisiert am

Equity Release bedeutet übersetzt Eigenkapitalfreigabe. Damit wird das Szenario beschrieben, wenn ein Eigenheimbesitzer Eigenkapital aus seiner Immobilie herauszieht, sie aber weiterhin bewohnt. Während im angelsächsischen Raum diese Methode bereits salonfähig ist, gilt sie in Deutschland als noch relativ neu.

Im Deutschen wird ein solches Verfahren häufig als Immobilienverrentung oder Teilverkauf bezeichnet. Besonders beliebt ist der Immobilienverkauf mit anschließendem Wohn- oder Nießbrauchrecht unter Senioren, um die Rente aufzubessern, damit sie sich auch im Alter zum Beispiel teure Urlaube leisten können. Außerdem kann das Geld für größere Ausgaben an der Immobilie, verwendet werden, wie etwa Umbau oder Sanierung des Eigenheims. Die freigegebenen Beiträge sind steuerfrei.

Pensionäre können mit diesem Vorgehen zu Lebzeiten und auch bereits vor Renteneintritt von ihrem Immobilienvermögen profitieren und etwa auch die künftigen Erben finanziell unterstützen. Mit dem Immobilien-Teilverkauf wird zudem nur ein Immobilienanteil (maximal 50 Prozent) verkauft, es besteht also weiterhin die Möglichkeit von Wertsteigerungen zu partizipieren und einen Anteil am Eigenheim zu vererben. Die Mindestauszahlungssumme beträgt bei der Deutschen Teilkauf 100.000 Euro. Kosten etwa für die Erstellung eines Wertgutachtens, Notar- und Grundbuchgebühren sowie die Grunderwerbsteuer übernimmt die Deutsche Teilkauf.

In der Praxis legt der Anbieter des Equity Release oder der Leibrente und der Hausbesitzer die Höhe und Häufigkeit der zu leistenden Auszahlungen fest. Diese erfolgen entweder monatlich, damit der Hausbesitzer einen permanenten Geldfluss bis zu seinem Tod hat, erhält oder auf einen Schlag, wie etwa beim Teilverkauf.

Da der verkaufte Anteil nicht direkt vom Käufer genutzt werden kann, entrichtet der Verkäufer meist ein sogenanntes Nutzungsentgelt. Diese kann entweder in monatlichen Beträgen geleistet werden, wie etwa beim Teilverkauf oder wie bei der Leibrente in Form eines Wertabschlages geleistet werden. Nahezu alle Anbieter eines Equity Release, die somit stille Teilhaber sind, bieten eine Form der Wohnsicherheit für den bisherigen Besitzer der Immobilie. In Deutschland sollten Verkäufer aber darauf achten, dass ein Nießbrauchrecht im Grundbuch eingetragen wird. Nur dieses Recht garantiert Ihnen, das Sie die Immobilie auch nach einem Auszug vermieten und die Mieteinnahmen behalten dürfen. Zudem ist es insolvenzgeschützt. Bei der Deutschen Teilkauf erhält der Eigenheimbesitzer zusätzlich ein lebenslanges Rückkaufrecht für den verkauften Immobilienanteil. Gleiches gilt nach seinem Tod für den Erben, die ein Erstankaufrecht haben.

Der Markt für Immobilienverrentungs- und Equity Release Produkte ist groß und wächst sehr schnell. Bevor ein Equity Release erfolgt, sollten sich Eigenheimbesitzer deshalb ausführlich über die Vertragsbedingungen aufklären lassen und die verschiedenen Modelle und Anbieter vergleichen.