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Warmwintergarten als Wohn-Extra: Was muss ich dabei beachten?

Corinna Bensing
Corinna Bensing

Content Managerin / Redakteurin

Veröffentlicht am
Aktualisiert am

Ein schöner Garten macht für viele Eigentümer das Eigenheim lebenswerter und bietet viele Möglichkeiten: ob als Entspannungsoase, für das Zusammenkommen mit Freunden oder um dem Hobby des Gärtnerns nachzugehen. Jedoch spielt das Wetter nicht immer mit und vor allem im Winter ist die Pflege der Pflanzen oft mühsam. Ein Warmwintergarten kann hier eine Alternative beziehungsweise Ergänzung zu einem Garten darstellen. Was es damit auf sich hat und was Sie bei einem Warmwintergarten beachten sollten, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

Blick aus dem Warmwintergarten
Blick aus dem Warmwintergarten

1 Welche Arten von Wintergärten gibt es?

Ein Wintergarten als Wohn-Extra hat viele Vorteile: Sie können windgeschützt bei schlechtem Wetter im Trockenen sitzen und die Aussicht auf Ihren Garten oder das Umland genießen. Im Sommer sind Sie vor Hitze und direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Im Winter hingegen können Sie sich vor Kälte sowie Ihre Pflanzen vor Frost schützen. Ein Wintergarten bietet sich zudem als zusätzlicher Wohn- und Stauraum an. Insbesondere ein Wohnwintergarten ist ein Stück Luxus für Ihr Zuhause und dementsprechend kostenintensiv, wie jeder Hausanbau auch. Nicht zu vernachlässigen ist dabei die Wertsteigerung, die Ihre Immobilie erreichen kann. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Wertsteigerung von Immobilien: Warum Eigentum eine sinnvolle Geldanlage ist

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen einem Kalt- und Warmwintergarten sowie der Mischform, einem mittelwarmen Wintergarten. Ein Kaltwintergarten ist wenig bis gar nicht isoliert, unbeheizt und lediglich im Sommer als Wohnraum geeignet. Dafür sind Aufwand und Kosten bei einem solchen Bauwerk niedriger als bei den anderen Optionen. In der Regel dient ein kalter Wintergarten als Durchgang zum Garten und zur Lagerung von Pflanzen. Ein mittelwarmer Wintergarten wird isoliert, jedoch nicht beheizt. Im Winter kann er als kalter Wohnraum benutzt werden. Er wird häufig ebenso als Lagerort für Pflanzen genutzt. Den meisten Planungsaufwand und die höchsten Kosten verzeichnet ein sogenannter Wohn- oder Warmwintergarten. Dieser ist hochisoliert und an das Heizsystem des Hauses angeschlossen. Dadurch lässt sich ein angenehmes Raumklima erzeugen. Das ermöglicht Ihnen den ganzjährigen Aufenthalt im Warmwintergarten und bietet den Luxus eines zusätzlichen Wohnraums. Auch exotische Pflanzen gedeihen dort im Winter gut. Insbesondere der Anschluss an Ihr Heizsystem macht den Bau eines Warmwintergartens jedoch zu einer komplexen Baumaßnahme, die in der Regel genehmigungspflichtig ist.

2 Was Sie bei Ihrem Wintergarten beachten sollten

Eine Faustregel besagt, je größer und wärmer der gewünschte Wintergarten sein soll, desto teurer wird er auch. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass ein Wintergarten bauantragspflichtig ist. In einigen Bundesländern erfordert er sogar eine Baugenehmigung vom Bauamt. Hinzu kommt, dass die Genehmigung Ihres Bauvorhabens von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden kann: Grundsätzlich müssen Sie mit Ihrem Wintergarten einen Mindestabstand von 2,5 bis 3,0 Metern zum Nachbargrundstück einhalten.

Zudem sind die Anforderungen zur Energieeinsparung zu berücksichtigen. Seit November 2020 gilt in Deutschland das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es verpflichtet Sie zur Einhaltung von energetischen Richtwerten. Das gilt auch für Warmwintergärten, wenn diese an ein neues Heizsystem angeschlossen werden. Die Einhaltung dieser Richtwerte macht den Einbau von qualitativ hochwertigen Materialen erforderlich. Ausnahmen gelten für Wohnwintergärten mit einer Fläche von weniger als 50 Quadratmetern sowie für Anbauten, deren Beheizung über den bestehenden Heizkessel erfolgt. Die für Sie gültigen Bauvorschriften können Sie beim zuständigen regionalen Bauamt erfragen. Weitere Informationen zur energetischen Sanierung Ihres Eigenheims erfahren Sie in unserem Beitrag Sie möchten Ihr Haus energetisch sanieren? Das sollten Sie darüber wissen.

Ist gegen Ihr Bauvorhaben formell nichts einzuwenden, bieten sich vielfältige Möglichkeiten, das neue Wohn-Extra zu gestalten. Primär ist die Ausrichtung des Wintergartens entscheidend. Einen Wohnwintergarten können Sie überall an Ihr Eigenheim anbauen, auch frei stehende Modelle sind beliebt. Besonders im Sommer aber kann eine falsche Positionierung und Überdachung den Aufenthalt unangenehm werden lassen. Am beliebtesten sind Flachdachkonstruktionen, zumeist mit einem Dach aus Glas, die jedoch eine Beschattung benötigen. Es ermöglicht Ihnen ein tolles Panorama und einen schönen Ausblick auf den Himmel in sternenklaren Nächten. Dies verpflichtet Sie zugleich aber auch aus Sicherheitsgründen zum Einbau von teurem Verbundsicherheitsglas

Für ein harmonisches Gesamtbild empfiehlt es sich, das Dach analog zu dem des Eigenheims einzudecken. Die Wände sind oftmals Glastüren, die im Sommer eine Öffnung ermöglichen. Fest eingebaute Wände bieten aber eine bessere Dämmung. Sollten Sie sich für Glaswände entscheiden, bedenken Sie, dass das GEG Doppel- oder Dreifachverglasungen vorschreibt. Die Materialwahl lässt Ihnen viele Freiheiten.  

Einen Überblick über die Vorzüge und Nachteile einzelner Baustoffe erhalten Sie in nachfolgender Tabelle

MaterialVorteileNachteile
Kunststoff- Kostengünstig - Vielfältig individualisierbar - Pflegeleicht- Geringe Belastbarkeit
Holz- Optimale Wärmedämmung - Gemütliches Flair - Robust- Pflegeintensiv
Aluminium- Witterungsbeständig - Pflegeleicht - Robust- Schlechte Wärmedämmung - Sterile Atmosphäre
Edelstahl- Hoher Einbruchsschutz - Pflegeleicht - Stabil- Schlechte Wärmedämmung - Sterile Atmosphäre

Neben den Materialkosten sollten Sie auch beachten, dass eine Baugenehmigung kostenpflichtig ist. Sie müssen die Kosten für Montage ebenso berücksichtigen wie die Fundamentlegung. Um im Sommer nicht unter der Hitze zu leiden, sollten Sie auch an die richtige Beschattung des Wintergartens denken. Vor allem Markisen sind effizient und leicht bedienbar, auch Jalousien und Faltrollos sind gängige Optionen. Um Schimmel vorzubeugen, benötigen Sie in manchen Fällen eine zusätzliche Belüftung. Wie Sie sich die allgemeine Pflege Ihres Gartens erleichtern können, erfahren Sie übrigens in unserem Blogbeitrag 7 Tipps für einen pflegeleichten Garten für Senioren.

3 Kosten für einen Warmwintergarten

Die Kosten für einen Warmwintergarten können stark variieren. Entscheidend sind die Größe, das verwendete Material und genutzte Zusatzbauteile wie beispielsweise eine Wintergartenbeschattung. Von 5.000 Euro bis 80.000 Euro gibt es eine große Preisspanne bei Warmwintergärten. Im Durchschnitt sollten Sie mit Kosten zwischen 22.000 und 30.000 Euro rechnen. Hinzu kommen die Betriebskosten für den Wintergarten. Als Richtwert können Sie die in dieser Tabelle aufgeführten Kosten heranziehen. 

LeistungKosten
Materialkostenca. 4.000 bis 27.000 Euro (abhängig vom Material)
Baugenehmigungca. 400 bis 600 Euro (abhängig vom Bundesland)
Fundamentca. 1.200 bis 5.500 Euro
Montageca. 2.000 bis 6.000 Euro
Heizungca. 2.500 bis 5.000 Euro
Belüftungca. 200 bis 2.000 Euro
Beschattungca. 2.000 bis 3.500 Euro
Gesamtca. 12.300 bis 45.600 Euro

4 Staatliche Förderung für Warmwintergärten

In der Regel erhalten Sie für Ihren Warmwintergarten keine Förderung durch den Staat. Nur in Ausnahmefällen können Sie eine Unterstützung durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder die BAFA (Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) erhalten: 

  • Energieeffizienter Neubau: Hier können Sie einen Wintergarten in die Förderung miteinbeziehen. Es wird nicht der Wintergarten gesondert gefördert, sondern der Neubau eines Hauses.

  • Erreichen eines energetischen Standards: Das Förderdarlehen KfW 261 ist ein günstiger und langfristiger Kredit für das Erreichen eines Energiestandards Ihres Eigenheims. Diesen können Sie bei entsprechender Bauart auch durch Ihren Warmwintergarten erreichen.  

  • Altersgerechter Umbau: Ein Warmwintergarten kann als Abbau von Barrieren, der Schaffung von Bewegungsflächen sowie zum Wetterschutz im Eingangsbereich genutzt werden. Hier ist eine Förderung durch den KfW-Kredit 159 möglich. Informieren Sie sich jetzt zu einem altersgerechten Umbau Ihrer Immobilie.

  • Zuschuss für effiziente Gebäude: Besitzen Sie bereits einen Warmwintergarten, kann der Zuschuss der BAFA für effiziente Gebäude eine weitere Möglichkeit darstellen. Bei Einzelmaßnahmen ist ein Zuschuss von bis zu 15 Prozent bei einem Maximalbetrag von 60.000 Euro möglich.

5 Vor- und Nachteile eines Warmwintergartens

Letztlich müssen Sie für sich persönlich die Vor- und Nachteile eines Warmwintergartens abwägen. Er bietet eine pflegeleichte und entspannende Oase – auch bei schlechtem Wetter. Jedoch bringt der Warmwintergarten einige Kosten und Aufwände mit sich. Zur besseren Übersicht haben wir Ihnen alle Vor- und Nachteile in einer Tabelle aufgelistet.

Vor- und Nachteile Wintergarten
Grafik zu: Die Vor- und Nachteile eines Wintergartens

6 Fazit zum Warmwintergarten als Wohn-Extra

  • Arten von Wintergärten: Es wird zwischen einem Kalt- und Warmwintergarten sowie einer Mischform, also einem mittelwarmen Wintergarten, unterschieden. Ein Kaltwintergarten ist nicht oder nur wenig beheizt und kann als Durchgang in den Garten sowie zur Lagerung von Pflanzen genutzt werden. Ein Warmwintergarten ist beheizt und fungiert als zusätzlicher Wohnraum und Wohlfühloase. Dieser ist jedoch mit höheren Kosten und Aufwand verbunden.  

  • Zu beachten: Von Baugenehmigung und energetischen Vorgaben über die Ausrichtung des Wintergartens bis hin zur Materialauswahl müssen Sie einiges beachten. Informieren Sie sich daher genau vor dem Bau eines Wintergartens und lassen Sie sich von einem Experten beraten. 

  • Kosten für Warmwintergärten: Die Kosten für einen Warmwintergarten können je nach Ausstattung, Bauart und Größe variieren. Durchschnittlich ist mit Kosten zwischen 22.000 und 30.000 Euro zu rechnen.  

  • Förderungsmöglichkeiten: Eine Förderung für einen Warmwintergarten ist nur in Ausnahmefällen möglich, zum Beispiel durch die KfW oder BAFA. Informieren Sie sich vorab, ob Förderungen für Sie in Frage kommen.  

Corinna Bensing

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Content Managerin / Redakteurin