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Sanierungsbedarf: Die unterschätzten Gefahren alter Häuser

Corinna Bensing
Corinna Bensing

Content Managerin / Redakteurin

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My home is my castle – doch irgendwann nagt an den eigenen vier Wänden der Zahn der Zeit. In die Jahre gekommene Immobilien bergen häufig aufgrund von altersbedingten Baufälligkeiten Gefahren für die Gesundheit. Worauf Sie bei Ihrem Eigenheim achten sollten und ob eine Sanierung notwendig ist, haben wir Ihnen in diesem Beitrag zusammengestellt.

1 Asbest und Lösungsmittel – wo sich Krankmacher in Gebäuden finden

Noch bis vor wenigen Jahren wurden die inzwischen als gesundheitsschädlich eingestuften Schadstoffe wie Asbest, bestimmte Holzschutzmittel oder Teerkleber beim Bau von Häusern verwendet. Häufig kommen sie bei Renovierungen zum Vorschein.

Einer der wohl bekanntesten Schadstoffe ist Asbest, der bis 1993 beinahe in allen Bereichen des Hausbaus verwendet wurde. Die giftigen Asbestfasern können beim Einatmen tief in die Lunge gelangen, krebserregend sein oder die Lungenkrankheit Asbestose auslösen. Häufig sind alte PVC-Bodenbeläge oder PVC-Flexplatten mit den Fasern belastet. Sind Böden und Platten noch intakt, können neue Beläge darübergelegt werden. Beschädigte Böden dürfen nur von Spezialfirmen unter hohen Schutzmaßnahmen entfernt werden.

Insbesondere in Häusern, die mit viel Holz in den 1960er- bis 1980er-Jahren gebaut wurden, können sich Giftstoffe in den verwendeten Holzschutzmitteln befinden. Durch eine Materialanalyse kann beurteilt werden, ob das Holz betroffen ist. Ist dies der Fall, sollten die jeweiligen Balken und Verkleidungen möglichst ausgetauscht oder mit einem Schutzanstrich versehen werden.

Sollten Sie vermehrt unter Atembeschwerden, Kopfschmerzen oder Reizungen der Schleimhäute, Augen oder Haut leiden, könnte die Ursache in Bauteilen ihres Eigenheims liegen. Besteht eine dauerhafte Belastung, kann es zu bleibenden Gesundheitsschäden kommen.

2 Feuchtigkeit – wenn Wasser in den Keller oder das Erdgeschoss eindringt

Feuchte Wände sollten immer ein Alarmsignal sein. Sind die nassen Stellen primär in Bodennähe zu finden, kann meistens von aufsteigender Feuchtigkeit ausgegangen werden. Die äußere Bodenfeuchte dringt in die Kellerräume oder das Erdgeschoss ein und steigt die Wände empor. Im aufsteigenden Wasser enthaltene Salze legen sich in das Mauerwerk und kristallisieren dort. Es entstehen sogenannte Ausblühungen, die den Putz aufplatzen lassen.

Um aufsteigender Feuchtigkeit entgegenzuwirken, werden heutzutage beim Bau von Häusern Horizontalsperren eingesetzt, welche die Kapillarwirkung, also den Anstieg des Wassers, unterbinden sollen. In älteren Häusern kann es der Fall sein, dass diese Sperren aus Teerpappe oder robusten Folien noch nicht verbaut wurden.

Feuchtigkeit kann auch schnell zum Entstehen von Schimmelpilzen führen. Als weitere Auslöser dafür gelten schlechte Isolierung, falsches Heiz- und Lüftungsverhalten, Luftfeuchtigkeit, die an den Wänden oder Fenstern kondensiert, undichte Stellen im Mauerwerk oder Dach, nicht fachgerecht entfernter alter Schimmel und veraltete Wasserleitungen. Wer Schimmel in seinen eigenen vier Wänden entdeckt, sollte schnell handeln, da der Pilz nicht nur gesundheitsschädigend, sondern auch substanzgefährdend ist.

3 Kalk und Blei in alten Wasserleitungen

Bei alten Häusern lohnt sich außerdem eine Überprüfung der Wasserleitungen. Sind diese verkalkt und zusätzlich auch noch verrostet, kann es zu einem Wasserrohrbruch kommen. Kalkspuren an Ventilen und Verschraubungen können ein erstes Indiz für zu viel Kalk in den Rohren sein.

Ein weiteres Problem können alte Bleirohre darstellen, die bis etwa 1973 verbaut wurden. Selbst kleinste Spuren von Blei im Trinkwasser können schon zu einer Beeinträchtigung bei der Blutbildung, der Nieren und der Funktion des Nervensystems führen. Sollten Sie sich unsicher sein, ob es sich bei Ihren Wasserleitungen um Bleirohre handelt, sollten Sie Ihr Leitungswasser in einem Labor testen lassen.

4 Brandgefahr – alte Elektrik und überlastete Stromleitungen

Eine weitere Gefahr steckt in veralteter Elektrik und maroden Stromleitungen. Alte Häuser sind häufig noch mit ursprünglichen Elektroinstallationen ausgestattet. Diese sind nicht für den gleichzeitigen Gebrauch von vielen Elektrogeräten ausgelegt. Kommt es zu einer Überlastung, gibt es einen Kurzschluss. Allerdings kann es durch anhaltende Überhitzung auch zu einem Kabelbrand kommen, der sich schnell zu einem größeren Feuer entwickeln kann.

Wie Sie sich bestmöglich vor Feuergefahren schützen, können Sie in diesem Beitrag nachlesen. Zudem können die richtigen Versicherungen im Schadensfall entscheidend sein. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Blogbeitrag "Versicherungen für Hausbesitzer: Welche werden benötigt?"

5 Finanzierung der Sanierung mit Immobilien-Teilverkauf

Wer eine umfangreiche Sanierung des Eigenheims plant, steht meistens auch vor hohen Kosten. Informieren Sie sich am besten bei Experten, inwiefern Modernisierungen sinnvoll sind, und holen Sie sich verschiedene Angebote der Handwerker ein.

Eine Möglichkeit der Finanzierung bietet der Immobilien-Teilverkauf, ein Modell der Immobilienverrentung. Bei einem Teilverkauf veräußert der Eigentümer bis zu 50 Prozent seines Eigenheims. Dem Verkäufer steht neben dem aus dem Teilverkauf erhaltenen Kapital ein Nutzungs- und Wohnrecht auf Basis des Nießbrauchrechts zu.

Durch eine Sanierung schützen Sie Ihre Gesundheit und erzielen gleichzeitig einen Werterhalt oder sogar eine Wertsteigerung Ihrer Immobilie, von der Sie auch bei einem Immobilien-Teilverkauf langfristig profitieren können.

Corinna Bensing

Corinna Bensing

Content Managerin / Redakteurin