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Brandschutz für Senioren – wie Sie sich bestmöglich vor Feuergefahren schützen

Tim Schoster
Tim Schoster

Redaktionelle Assistenz

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Aktualisiert am

Rund 200.000 Mal im Jahr brennt es in deutschen Wohnhäusern. Nicht selten bedeuten diese Brände tragischerweise Verletzte und Tote. Mit steigendem Alter steigt auch die Gefahr, bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen; etwa 61 Prozent der Brandtoten in Deutschland sind älter als 60 Jahre. Welche Gefahrenquellen es in Ihrem Eigenheim gibt und wie Sie diese beseitigen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

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Brandschutz für Senioren

1 Wohnungsbrand – wieso sind Senioren gefährdeter?

Mit steigendem Alter nehmen Sinneswahrnehmung und Reaktionsgeschwindigkeit bei uns Menschen ab. Brandsignale wie Hitze und Rauch werden später wahrgenommen, zudem kann oft nicht mehr in der notwendigen Schnelligkeit reagiert werden. Mögliche Einschränkungen in der Mobilität erschweren zusätzlich eilige Flucht- und Löschmaßnahmen.

Hinzu kommt mit zunehmendem Alter ein Hang zur Vergesslichkeit: Eine brennende Kerze oder ein nicht ausgeschaltetes Elektrogerät kann sehr schnell zur Gefahrenquelle werden. Da viele Senioren allein in ihrem Eigenheim wohnen, ist es für sie umso wichtiger, einem möglichen Brand bestmöglich vorzubeugen und im Falle eines Feuers genau zu wissen, wie vorgegangen wird.

2 Feuergefahren – für den Brandfall üben

Schon alltägliche Situationen können bei Nachlässigkeit zu Bränden führen, deswegen sollten Sie sich in erster Linie über mögliche Gefahrenquellen bewusst werden.

Um für den Fall der Fälle ausreichend vorbereitet zu sein, sollten Sie regelmäßig Brandschutzübungen durchführen. Dafür bietet es sich an, unterschiedliche Szenarien für verschiedene Brandentstehungen durchzuspielen. Im ersten Schritt sollten Sie sich bewusst machen, welche Rettungswege in Ihrem Haus oder in Ihrer Wohnung existieren. Bei dieser Gelegenheit sollten Sie gleichzeitig überprüfen, ob sich alle Fluchtwege in Form von Türen und Fenstern überhaupt öffnen lassen. Ebenso können Sie auf diesem Weg feststellen, ob Sie Rauchmelder und Alarmsignale überall in Ihrem Wohnraum wahrnehmen können.

3 Brandschutz I – Gefahrenquelle Elektrogeräte

Elektrische Geräte lösen bis zu jeden vierten Wohnungsbrand aus, daher sollten Sie Ihre Exemplare regelmäßig überprüfen.

Meistens handelt es sich bei den Brand verursachenden Geräten um altes oder defektes Equipment. Tauschen Sie dieses nach Möglichkeit frühzeitig gegen neuere Modelle aus oder lassen Sie kaputte Elektronik schnellstmöglich reparieren. Auch beschädigte Kabel sollten umgehend ersetzt werden. Im besten Fall lassen Sie Ihre Elektrik von einem Fachmann kontrollieren, um übersehene Gefahrenquellen beseitigen zu können.

Zusätzlich sollten Sie vermeiden, eine Vielzahl von Geräten über eine Mehrfachsteckdose anzuschließen, da auf diese Weise die Stromleitung überlasten und durchbrennen kann. Ebenso können Geräte im Stand-by-Modus wie beispielsweise Fernseher zu ungeahnten Brandauslösern werden – diese daher lieber ganz ausschalten.

4 Brandschutz II – die Küche als Risikoschwerpunkt

Fast ein Drittel der Gebäudebrände in Deutschland geht von der Küche aus, bei Wohnungsbränden ist es sogar knapp die Hälfte. In den allermeisten Fällen stellt der Herd die Gefahrenquelle dar: Er wird vergessen, unbeaufsichtigt angelassen oder versehentlich angestellt. Befinden sich dann noch brennbare Gegenstände in der Nähe oder sogar auf dem Kochfeld selbst, kann umso leichter ein Brand entstehen. Daher sollten Sie beim Verlassen der Küche immer kontrollieren, ob der Herd sowie anderweitig aufheizende Küchengeräte ausgeschaltet sind. Lassen Sie den Herd niemals unbeaufsichtigt eingeschaltet!

Um bei einem Brand in der Küche schnell reagieren zu können, bietet es sich außerdem an, einen Feuerlöscher griffbereit zu platzieren. Gehen Sie aber nur selbst gegen das Feuer vor, wenn es klein und kontrollierbar ist. Sollte es zu einem Fettbrand gekommen sein: Löschen Sie diesen niemals mit Wasser; auch Schaumlöscher, Feuerlöschdecken und Löschmittel aus Pulvern oder Kohlendioxid haben sich als ungeeignet erwiesen. Versuchen Sie, das brennende Fett mit einem Deckel zu ersticken. Ist es dafür zu spät: Sofort die Feuerwehr rufen.

5 Brandschutz III – Sicherheit im Erdgeschoss

Insbesondere in der Nacht können Brände überraschen. Zusätzlich ist die Gefahr nachts noch einmal höher, da der Brandrauch im Schlaf betäuben kann. Richten Sie sich nach Möglichkeit ein Schlafzimmer im Erdgeschoss ein, um sich im Brandfall besser in Sicherheit bringen zu können. Sollten Sie diese Option nicht haben, prüfen Sie, welche Rettungswege es aus den höheren Stockwerken gibt.

6 Brandschutz IV – technische Lebensretter

Um rechtzeitig auf einen Brand in Ihrem Wohnraum aufmerksam zu werden, sollte dieser mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Im Falle eines Hörschaden sollte auf Rauchmelder mit optischer oder mechanischer Alarmierung zurückgegriffen werden. In Wohnräumen gilt in Deutschland sogar eine Rauchmelderpflicht. Zusätzlich lassen sich über Funkrauchmelder Alarmweiterleitungen einrichten. Erkennt einer dieser Rauchmelder Rauch, ertönen alle Rauchmelder, die sich in dem Alarmnetzwerk befinden. Auf diese Weise kann der Alarm auch über mehrere Etagen hinweg ausgelöst werden.

In der Küche erweist es sich als sinnvoll, anstelle von herkömmlichen Rauchmeldern auf Wärmemelder oder einen Herdalarm zu setzen, welche für Räume mit hoher Wärme- und Wasserdampfentwicklung konzipiert sind. Ein sogenannter Herdwächter bringt sogar Funktionen wie das automatische Abstellen des Küchenherds mit, wodurch Küchenbrände verhindert werden können.

Halten Sie zusätzlich stets ein Telefon in Ihrer Nähe bereit, sodass Sie jederzeit die Feuerwehr alarmieren können.

7 Feueralarm: Wie Senioren im Fall eines Brands vorgehen

Kommt es zu einem Wohnungsbrand, ist schnelles Handeln gefragt. Die wichtigsten Schritte haben wir Ihnen hier zusammengestellt:

  • Verlassen Sie schnellstmöglich die Immobilie über die Haustür, Terrassentür oder ein Fenster im Erdgeschoss.

  • Besteht keine Fluchtmöglichkeit, versuchen Sie sich so weit entfernt wie möglich von dem Brand zu entfernen und die Feuerwehr zu kontaktieren.

  • Halten Sie nach Möglichkeit Türen und Fenster geschlossen, um eine Luftzufuhr als Brandbeschleuniger zu vermeiden.

  • Helfen Sie anderen Bewohnern, insofern Sie sich nicht selbst in Gefahr bringen.

  • Nehmen Sie, wenn griffbereit, ein Mobiltelefon mit.

  • Rufen Sie von draußen die Feuerwehr unter dem Notruf 112.

  • Warnen Sie, wenn möglich, Nachbarn.

8 Brandschutz im Alter: Dank Teilverkauf auf der sicheren Seite

Um das Eigenheim brandsicher zu machen, kann es sein, dass mehrere ältere technische Geräte ausgetauscht und marode Stromleitungen erneuert werden müssen. Natürlich ist dies mit Kosten verbunden, aber sparen Sie keinesfalls an Ihrer Sicherheit. Für Eigenheimbesitzer kann ein Immobilien-Teilverkauf eine Option zur Finanzierung solcher Umrüstungen sein. Durch einen Teilverkauf können Eigentümer einen Teil des in der Immobilie gebunden Kapitals freisetzen. Dabei genießt der Teilverkäufer durch das Nießbrauchrecht weiterhin das Wohn- und Nutzungsrecht an der gesamten Immobilie.

Tim Schoster

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